Ein Biologie-Kurs des 12 Jahrgangs hat am 11. Mai das Wasserwerk Drei Harden besucht.
Nachdem im Unterricht zuvor die ökologische Bedeutung der Stoffkreisläufe erarbeitet wurde,
konnten die Schülerinnen und Schüler dann in Karlum sehen, riechen, schmecken und hören, dass
das sprichwörtlich ”gute Wasser von Drei Harden” tatsächlich (noch) sehr gut ist! Herr Thede,
Geschäftsführer des Verbandes, zeigte anhand von Messprotokollen aus den vergangenen zwanzig
Jahren, dass alle mikrobiologischen und chemischen Grenzwerte weit unterschritten werden und
dass sogar in den allermeisten Brunnen überhaupt keine Schadstoffe nachweisbar sind, was
allerdings auch daran liegt, dass das Grundwasser in Südtondern erst seit den 1950er Jahren zentral
gefördert wird, sich aber schon vor ca. 6000 Jahren gebildet hat. Mit Beginn der intensiven
Landwirtschaft und dem Einsatz von Kunstdünger und Pflanzenschutzmitteln ist aber die hohe
Qualität des Drei-Harden-Wassers in der Zukunft keine Selbstverständlichkeit mehr: So zeigten sich
bei zwei Brunnen in den vergangenen Jahren steigende Nitrat- und Pflanzenschutzwerte, besonders
in den Jahren, wo auf den Flächen Mais angebaut bzw. Grünland umgepflügt wurde. Es ist damit zu
rechnen, dass in Zukunft auch in anderen Brunnen diese Stoffe nachweisbar werden. Der Verband
hat deswegen mit den meisten Landwirten in seinem Wasserschutzgebiet Vereinbarungen zur
Reduzierung von Dünger und Pflanzenschutzmitteln getroffen, die auch schon positive Wirkungen
zeigen.
Auch der Wasserbedarf stieg in den letzten Jahren kontinuierlich (auf zuletzt fast 3 Milliarden Liter
pro Jahr!), weil die Landwirtschaft im Zuge des Klimawandels in sehr trockenen Sommers dazu
übergeht, Äcker zu bewässern, weil Hausbesitzerinnen ihre Rasen gerne dauerhaft grün haben und
die Discounter seit ein paar Jahren aufblasbare Swimming-Pools verkaufen. Für all das wird
Trinkwasser der besten Qualität benutzt, weil 1000 Liter zur Zeit nur knapp einen Euro kosten. Ob
das so bleibt?