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Aufbruch zu neuen Ufern

Friedrich-Paulsen-Schule Niebüll entlässt 13. Jahrgang feierlich in der Niebüller Stadthalle

Piraten bereichern sich an fremden Schätzen, in Zeiten von Künstlicher Intelligenz ein Kinderspiel. Bisweilen siegt jedoch auch im wirklichen Leben das Gute und so erhielten am Donnerstag, 4. Juli 2024, die 89 Schülerinnen und Schüler des 13. Jahrgangs ihre Abschlusszeugnisse in der Niebüller Stadthalle.
Die Musik zur diesjährigen Abi-Entlassung lässt sich gut mit der Redewendung „auf den letzten Drücker“ charakterisieren. Und dennoch ist jeder der Programmpunkte auf seine Art sehr stimmungsvoll und intensiv gelungen und alle zusammen bildeten einen würdigen Rahmen für dieses bedeutsame Fest. Den musikalischen Auftakt der Veranstaltung bildete „Sisi ni Moja“ von Jacob Naverud, aufgeführt vom Oberstufenchor (der auf den letzten Drücker von einem Auslands-Rückkehrer und einer ehemaligen Schülerin verstärkt wurde), dem Musikkurs der Klassen 5d und 5e (die auf den letzten Drücker auch unfallbedingte Ausfälle, aber auch Zuwachs hatte) und Jacob Cleres an der Djembe. Oliver Schultz-Etzold übernahm die Klavierbegleitung. Der Musical-Ton und die Aussage des Stückes (Sisi ni moja: kiswahili, wir sind eins. „Die Menschheit ist ein Volk von vielen Sprachen.“) zusammen mit dem engagierten Gesang des Oberstufenchors und den schönen klaren Kinderstimmen haben ihre Wirkung nicht verfehlt.

Anders als in den Jahren zuvor hielt nicht der Schulleiter Eckhard Kruse, sondern die Unterstufenleiterin Susanne Bronk die Rede für die Schulleitung. „Kein Akt der Meuterei“, wie sie betonte, sie wolle die Segel Richtung Ruhestand setzen. „Piraten hat die Welt genug“, griff Susanne Bronk das Motto des diesjährigen Abiturjahrgangs „Pirates of the Carabian. Der Fluch hat ein Ende“ auf. „Ihr könnt auch anders. Ihr könnt Crew sein, ihr könnt Ideen zusammenwerfen, ihr könnt solidarisch sein“, appellierte sie an die Abiturientinnen und Abiturienten und wünschte ihnen einen Kompass, wie ihn die Hauptfigur des Films „Pirates oft he Caribbean“, Jack Sparrow, besitzt: Er zeigt nicht nach Norden, sondern zu seinen Zielen. „So einen inneren Kompass wünsche ich euch“, verabschiedete sie sich von den ehemaligen Schülerinnen und Schülern.

„In case you don’t live forever“ ist eine Ballade von Ben Platt, die hier von Aileen Jannsen gesungen wurde. Begleitet wurde sie von Björn Koschnike an der Gitarre, der (auf den letzten Drücker) eingesprungen ist. Aileen sang auf gewohnt gefühlvolle Weise, schwebend auf der weichen, unglaublich stimmungsvollen Begleitung.
13 Schuljahre sind ein prägender Abschnitt im Leben eines Menschen und so ist jede Abschlussfeier auch ein Zeitpunkt, um zurückzublicken und sich zu erinnern: An eine Schulzeit, in der das Piratentum noch mühsam war und die Hausaufgaben mit der Hand Wort für Wort vom Banknachbarn abgeschrieben werden mussten, erinnerten die Redner des Goldenen Abiturjahrgangs, Sabine Haase und Michael Acktun. Ihnen waren vor allem die harten Übergänge von der kleinen Landschule auf das große Gymnasium und von der Mittel- in die Oberstufe in Erinnerung geblieben, aber auch die kleinen und größeren Streiche inklusive Chaostag, an dem die Schule zwar weniger farbenreich als in heutigen Zeiten, aber dafür mit Klopapierfahnen geschmückt worden sei.
Das Orchester der FPS – ein eher kammermusikalisch besetztes Ensemble – spielte zwei Irish-Folk-Stücke: „King of the Fairies“ und „The Fife Leafed Clover“. Von langer Hand vorbereitet lernte der Schlagzeuger Keke Martensen die traditionelle irische Rahmentrommel, die Bodhrán spielen. Erst auf den letzten Drücker wurde klar, dass unsere Violinistin, die Austauschschülerin Stephanie Lai, zur Abi-Entlassung schon wieder in Taiwan sein werde. Dafür kam auf den letzten Drücker Verstärkung durch Mona Sönnichsen an der Harfe und Benjamin Rösch an der Gitarre, der gerade von seinem Auslandsjahr in Irland zurückgekehrt war (er hatte ja auch schon den Chor verstärkt).

Aus der Perspektive der Eltern ließ Angela Friedrichsen die Schulzeit der „Kinder“ Revue passieren. Für die Schülerinnen und Schüler habe es zahlreiche kleinere und größere Herausforderungen gegeben, die jedoch von ihnen gemeistert worden seien, dazu gehörten nicht nur der Onlineunterricht während der Zeit der Pandemie sowie eine Oberstufe mit Abitur ohne Nachteilsausgleich für die Zeit im Distanzunterricht, sondern auch zum Beispiel kurzfristig erkrankte Hauptdarsteller in einem Theaterstück. Auch in Zukunft werde der Weg nicht immer gerade verlaufen, so Friedrichsen, nur noch ein Teil der Eltern arbeite heute noch in dem Beruf, den sie ursprünglich gelernt hätten. Sollte es einmal nicht laufen wie geplant, gab sie den Absolventinnen und Absolventen mit auf den Weg, dann heiße es: „Aufstehen, Krone richten, weiter geht’s.“

Die TenTeachers leisteten ihren Beitrag zur Abi-Entlassung mit Billy Joels „The longest Time“. Dieses Ensemble probt in Mittagspausen, macht diese zeitliche Knappheit aber durch sowohl große Routiniertheit als auch große Musikalität wett.

Ähnlich wie ihre Vorrednerinnen und Vorredner betonte Tomke Brodersen, die zusammen mit Glenn Lorenzen stellvertretend die Rede für den Abiturjahrgang hielt, dass der Abiturschnitt nichts über ihre Talente verrate und das Zeugnis keine Brandmarke sei, die über alles entscheide. „Wir müssen nicht alles wissen, dürfen uns irren und Fehler machen.“ Klassenfahrten, neue Lehrer in der neunten Klasse, die Skifahrt, Corona und die Studienfahrten listeten beide als einige der Ereignisse auf, die in Erinnerung geblieben sind. Uneinigkeit, Diskussionen und Abstimmungen seien charakteristisch für den Jahrgang gewesen, auch wenn sie am Schluss zusammengewachsen seien, was die ehemaligen Schülerinnen und Schüler des Jahrgangs beim gemeinsamen Vortrag des Songs „Still“ von Jupiter Jones – begleitet von „The Blueberries“ – unter Beweis stellten.

Das musikalische Programm wurde vom gesamten Abitur-Jahrgang 2024 abgerundet. „Still“ von Jupiter Jones wurde textlich leicht dem Anlass angepasst, der Jahrgang wurde motiviert und die Proben organisiert und durchgeführt, die begleitende Schulband, die „The Blueberries“, arrangiert und geprobt von Johanna Lüpcke – Hut ab! Für die Strophen des Stückes war wieder Aileen Jannsen auf der Bühne. Auch auf diesen Programmpunkt, der für manche durchaus der emotionale Höhepunkt des Tages war, lässt sich das Leitmotiv dieser Veranstaltung anwenden: Auf den letzten Drücker…

Von einer „verschworenen Gemeinschaft“ zeugten auch die persönlichen Grußworte der Profillehrerinnen und -lehrer, die das Publikum ein wenig an dem in den vergangenen drei Jahren erworbenen Insiderwissen und den Insiderwitzen teilhaben ließen.

Auch wenn sie ihre ehemaligen Schülerinnen und Schüler nicht von den Vorzügen des Kölner Karnevals überzeugen konnte, so Lena Frank, hätten die WiPo-Profiler nicht nur für effizientes Arbeiten, sondern auch – im Gegensatz zur Bundesregierung – für ein Plus in der Kasse gesorgt und wichtige Dinge fürs Leben gelernt wie: Nerven behalten an deutschen Bahnhöfen, das grammatische Geschlecht des Nomens „Wachstum“ und vieles mehr.

Philippe Choquer wünschte seinen Physik-Profilern, dass sie sich die Eigenschaften eines guten Naturwissenschaftlers „Neugier und den Drang“ das Unbekannte zu ergründen, bewahren mögen. Als Beispiel für die Wunder der Welt schilderte er das Verhalten eines Photons auf dem Weg durch zwei Spalte(n), das je nachdem, ob es beobachtet wird oder nicht, sich als Welle oder Teilchen verhalten kann.

Ein Kunstraum fühle sich nach dem Abitur anders an, zitierte Andrea Awe, Leiterin des Kunstprofils, einige ihrer Schülerinnen und warf einen Blick zurück auf das Arbeiten mit verschiedenen Techniken und Materialien wie das Modellieren mit Ton oder das Bearbeiten eines Ytong-Quaders oder das Malen mit Acryl. Sie wünschte den Absolventinnen, dass sie „auf die Füße fallen“, „niemals kalte Füße bekommen“ und „von Kopf bis Fuß der Kunst zugewandt bleiben“ und sich selbst viele weitere lustige Fußbilder von ihren ehemaligen Schülerinnen.

Liebe Asselbande, liebes Flour-Team, liebes Kellerassel-Kollektiv, liebe Mehlwürmer und Raining-Men“ eröffnete Biologielehrerin Simone Fot die Ansprache an die Schülerinnen und Schüler ihres Profils, von denen sie einige schon in der 5. Klasse unterrichtet hatte. „Gefroren im Watt, geschwitzt im Labor, statt gewandert gestanden im Moor“ listete sie einige der Erlebnisse aus der gemeinsamen Zeit auf und bescheinigte den Mitgliedern des Profils einen gut entwickelten „präfrontalen Kortex“, der verantwortlich für Empathie verantwortlich ist.

Was euch auszeichnet, ist ein vertieftes Verständnis, ja gar ein Selbstverständnis, von Nachhaltigkeit – ihr macht und lebt das, was andere, ältere Generationen, nicht mal denken können oder wollen. Ihr gebt euch nicht mit einfachen Lösungen zu komplexen Problemen zufrieden und hinterfragt kritisch Sachverhalte“, lobte Christoph Buchberger die Geographinnen und Geographen und wünschte ihnen neben Glück und Erfolg sowie freudvollen Einblicken auch den ein oder anderen Schatz.

Den überreichte der Schulleiter den Absolventinnen und Absolventen in Form der Abiturzeugnisse bzw. der Zeugnisse für den schulischen Teil der Fachhochulreife gemeinsam mit Frank Gehrmann und Andrea Dücker, Leitung und Assistenz des Oberstufenbüros. Als kleines Extra gab es Honig von den schuleigenen Bienen. 

Ebenso ein Höhepunkt des Abends waren die Ehrungen von Schülerinnen und Schüler für ihr Engagement für die Schulgemeinschaft, z.B. in der SV, sowie für ihre Leistungen in verschiedenen Fächern (z.B. durch den Pharma-Abi-Preis), bei denen einige des Jahrgangs gleich mehrfach ausgezeichnet wurden. Hervorgehoben wurden in den Preisreden nicht nur die herausragenden intellektuellen Fähigkeiten der Absolventinnen und Absolventen, sondern auch die harte Arbeit, die sie geleistet haben, sowie ihr Interesse und Engagement, die Fähigkeit, für etwas zu brennen. Keiner von ihnen muss fremde Schiffe kapern und anderer Menschen Besitz rauben, sie können aus eigener Kraft erfolgreich sein.

Unsere "Pirates of the Carabian" gehen von Bord...

Judith Herber und Oliver Schultz-Etzold

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