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Europaklasse Tondern / Niebüll

1. Anlass / Bedarf

Anlass dieses Projekts sind die Erfahrungen aus dem vorausgegangenen Interreg II – Projekt (1997-2001), die ein völlig neues Modell zwingend notwendig machen.

Der Bedarf besteht für diese dünn besiedelte, strukturschwache Peripher-Region in einer Kooperation der beiden grenznahen Gymnasien, um in einem gemeinsamen Zweig mit beiderseits anerkanntem Abitur deutliche integrative Effekte für die jungen Menschen zu erzielen.

2. Zielsetzung

Mit Hilfe dieses Projektes soll ein tiefgehendes Verständnis für die kulturellen, gesellschaftlichen, ökonomischen Strukturen des jeweiligen Nachbarlandes erarbeitet werden, das hilft, Vorurteile zu vermeiden bzw. abzubauen und intensiv zusammenzuarbeiten.

Dies geschieht primär dadurch, dass durch das gemeinsame Lernen ein hohes Maß an Sprachkompetenz in der jeweiligen Partnersprache erreicht wird und durch gemeinsame Aktivitäten und Projekte in binationalen Gruppen das gegenseitige Verstehen und Toleranz gefördert werden.

Die Kooperation der Lerngruppe untereinander und mit ihren Lehrkräften auch über weite Entfernungen hinweg (erweiterter Einzugsbereich) soll durch den Einsatz modernster IT-Technologien im Unterricht, bei dessen häuslicher Vor- und Nachbereitung gefördert und gewährleistet werden. Diese IT-Kompetenz entspricht den künftigen Anforderungen an hochqualifizierte Arbeitskräfte.

3. Zielgruppe(n)

Primäre Zielgruppen sind dänische und deutsche Schüler/innen, die in eine gemeinsame gymnasiale Oberstufenklasse eintreten wollen. Aufgrund der besonderen sprachlichen und fachlichen Anforderungen dieses Zweiges werden sich besonders leistungsfähige Schüler/innen beider Staaten angesprochen fühlen. Es wird dabei vorausgesetzt, dass in der jeweiligen Partnersprache und der weiteren Zielsprache Englisch schon Grundkompetenzen vorhanden sind.

4. Vorgesehene Aktivitäten

In einem dreijährigen Bildungsgang werden 28 Schüler/innen beider Gymnasien in halbjährigem Wechsel in Niebüll und Tondern zu einem in beiden Staaten anerkannten Abitur geführt. Dabei wird der Unterricht fortlaufend zu gleichen Teilen von dänischen und deutschen Lehrkräften erteilt und in den Sprachen Deutsch, Dänisch und Englisch in den Sachfächern abgehalten. Ein weiterer Schwerpunkt wird die informationstechnologische Ausbildung und Vernetzung z.B. über das First Class System in einer Art virtuellem Klassenzimmer darstellen. Die gemeinsame Arbeit der Lerngruppe und die Rückkopplung mit der Lehrkraft wird durch den weiten Einzugsbereich erschwert: Moderne projektorientierte Arbeitsformen setzen häufige Treffen voraus. Begegnungen müssen deshalb auch in einem virtuellen Raum ermöglicht werden. Das First-Class-System als Intranet wird in Tondern bereits intensiv genutzt und ist in Niebüll eingeführt. Zur intensiven Nutzung im täglichen Unterricht und zu Hause ist deshalb für jedes Mitglied der Lerngruppe und die Lehrkräfte ein Laptop mit Netzkarte dringend erforderlich.

Im Laufe der drei gemeinsamen Unterrichtsjahre sollen die deutschen und dänischen Schüler/innen an drei Studienfahrten teilnehmen, die zum Ziel haben, die Kenntnisse des jeweiligen Partnerlandes bzw. das Wissen über europäische Institutionen und Grenzregionen zu erhöhen sowie die Sprachkenntnisse der Schüler zu verbessern. Aus diesen Gründen sind Studienfahrten nach Dänemark (Kopenhagen), nach Deutschland (Berlin) und nach Brüssel/Straßburg geplant. In Übereinstimmung mit den anderen Oberstufenjahrgängen, die normalerweise eine Studienfahrt angeboten bekommen, wird den Schülerinnen/Schülern eine vierte Studienfahrt angeboten, die sie selber tragen müssen und deren Durchführung und Zielsetzung eher im sozialintegrativen Bereich liegen kann.

5. Durchführung des Projektes

Der halbjährige Ortswechsel der Klasse führt zu einer intensiven Kenntnis der beiden Schulkulturen. Der Unterricht gliedert sich in Pflichtfächer, die getrennt unterrichtet werden (die Muttersprache und die jeweilige Partnersprache auf jeder Seite), sowie in Wahlfächern (Genaueres siehe Anlage 1: Vorgesehene Stundentafel).

Projektsteuerung: Das Projekt wird gesteuert durch einen gemeinsamen Ausschuss der beiden Schulen, bestehend aus den Herren Longerich und Dohrn auf Tonderner Seite und den Herren Fedders, Gransow und Kernbichler auf Niebüller Seite, die sich regelmäßig treffen – mindestens ein Mal pro Monat, um einen reibungslosen Verlauf zu ermöglichen.

Die Ergebnisse der Arbeit sollen wissenschaftlich begleitet und dokumentiert werden. Dies geschieht in Form der jährlichen Berichterstattung und der wissenschaftlichen Begleitung durch das Institut for Grænseregionsforskning in Aabenraa.